Alle Minzen sind Kreuzungen aus verschiedenen Arten. Deshalb kann man sie nur durch Stecklinge oder Wurzelschnitte sortenecht vermehren.
Minze liebt einen lockeren und feuchten Boden. Mit Bodenverdichtungen und Trockenheit kommt sie nur schwer zurecht. Die Entwicklung der Blattmasse lässt dann sehr stark nach.
Minze sollte nur zwei bis drei Jahre auf dem gleichen Platz angebaut werden, da nach dieser Zeit die Wuchsleistung nachnässt. Möchte man seine eigene Minze vermehren, kann man im Herbst ca. 10 cm lange Stücke der Wurzeln in Töpfe einpflanzen und im Garten gegen starke Fröste geschützt, überwintern. Bis zum Frühjahr haben sich die Wurzeln weiterentwickelt und können die neuen Pflanzen können im Abstand von 50 x 50 cm ausgepflanzt werden.
Im Frühjahr können von den austreibenden Pflanzen auch Stecklinge geschnitten werden. Diese werden zu mehreren in Töpfe mit Aussaaterde gesteckt. Die Stecklinge bewurzeln sehr schnell und können nach wenigen Wochen bereits ausgepflanzt werden.
Vor der Pflanzung wird der Boden mit Kompost versorgt und 50g/m² Horngrieß ausgebracht.
Die Wurzeln, sogenannte Stolonen, entwickeln sich sehr schnell. Sie wachsen nur knapp unter der Erdoberfläche. Vorsicht also beim Auspflanzen. Minze hat ein sehr einnehmendes Wesen und kann sich in Windeseile im ganzen Garten ausbreiten. Oft wird empfohlen Minze in große Töpfe zu pflanzen und einzugraben. Leider hindert es die Minze nicht daran auszubrechen, da die Wurzeln auch über den Topfrand hinaus wuchern. Um die Minze einzudämmen hilft nur konsequentes Ausreißen, wenn sich die Triebe zu weit ausbreiten.
Die Liste der Minzearten ist sehr umfangreich, weshalb hier nur
beispielhaft drei genannt werden sollen.
Pfefferminze Die Pfefferminzen, die wir heute in unseren Gärten finden, sind erst seit dem 18. Jahrhundert im Anbau und wurden erstmalig in England kultiviert. Der Ursprung liegt wahrscheinlich im Mittelmeergebiet.
Erdbeerminze
Apfelminze
Die Triebe der Apfelminze erreichen eine Höhe von mehr als 50 cm, an denen große, samtige Blätter sitzen. Die Blüten erscheinen im Juli.
Im Frühjahr geht das oberirdische Wachstum der Minzen langsam von statten, da zuerst neue Ausläufer gebildet werden. Etwa Ende April beginnen sich die neuen Triebe zu strecken und wachsen in die Höhe um im Juli in Blüte zu gehen. Insekten kann man dann in großer Zahl daran beobachten.
Geerntet wird Minze am besten vor der Blüte. Ist eine Blüte nicht erwünscht, schneidet man die Pflanzen bodennah ab, düngt noch einmal mit Horngrieß und wässert durchdringend. Die Minze treibt dann noch einmal durch und bringt neue Blätter.
Verwendet wird Minze frisch oder getrocknet für Tees sowie zu herzhaften oder süßem Speisen, denen sie eine frische Note verleiht.
Minzen werden von zahlreichen Insekten und Pilzkrankheiten befallen. Im Frühjahr macht vor allem der Minzblattkäfer zu schaffen.
Während des Sommers kann man bei trockenem, warmen Wetter Schäden durch Zikaden beobachten. Es entstehen auf den Blättern helle Flecken durch die Saugtätigkeit der Insekten. Da diese sehr klein sind, werden sie oft übersehen.
Oft kommt es auch zum Befall mit Pfefferminzrost. Hierbei handelt es sich um einen Pilz, dessen Sporenlager sich auf der Blattunterseite befinden. Diese Blätter sind nicht mehr verwendbar. Hier hilft nur noch die Schere.